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Kirchen beziehen Stellung zum Umgang mit geflüchteten Menschen

Vielfalt verbindet - Interkulturelle Woche 2017

Die Kirchenvertreter der katholischen, evangelischen und orthodoxen Kirche Deutschlands haben gemeinsam zur Interkulturellen Woche 2017 aufgerufen und Stellung zum Umgang mit geflüchteten Menschen in unserer Gesellschaft bezogen. Die interkulturelle Woche findet vom 24. bis 30. September 2017 statt und steht unter dem Leitthema „Vielfalt verbindet.“ Anregungen zum Mitmachen und inhaltliche Bausteine finden sich unter www.interkulturellewoche.de

In der aktuellen Debatte über den Umgang mit Flüchtlingen geht es nach Auffassung der Kirchen auch um die grundsätzlichen Fragen von respektvollem Miteinander, freiheitlichen Grundrechten und demokratischer Willensbildung: „Als christliche Kirchen sagen wir in aller Klarheit: Politik, die Fremdenfeindlichkeit schürt, von Angst gegen Überfremdung lebt, einseitig nationale Interessen betont, ein nationalistisches Kulturverständnis pflegt und Grundfreiheiten in Frage stellt, ist mit einer christlichen Haltung nicht vereinbar.“ Sie äußern die Überzeugung, dass Deutschland mit der Aufnahme von Flüchtlingen zwar stark gefordert, aber nicht überfordert ist. Die Repräsentanten der Kirchen betonen, dass die Verzweiflung der in Deutschland lebenden Flüchtlinge aus Kriegsgebieten, die ihre engsten Angehörigen nicht zu sich zu holen können, die Gesellschaft nicht kalt lassen dürfe: „Für die Kirchen ist das Zusammenleben als Familie ein hohes Gut. Wir bitten den Gesetzgeber, dem grundgesetzlich verbürgten Schutz der Familie in der Flüchtlingspolitik hohe Priorität beizumessen.“ Sie weisen auch darauf hin, dass Asylanträge in einem rechtsstaatlichen Verfahren auch abgelehnt werden können und betonen: „Auch wenn ein Asylbewerber nach Abschluss eines rechtsstaatlichen Verfahrens in seine Heimat zurückkehren muss, trägt unser Land eine Mitverantwortung für sein Wohlergehen. Abschiebungen in lebensgefährliche Gebiete sind inakzeptabel. Kein Mensch darf in eine Region zurückgeschickt werden, in der sein Leben durch Krieg und Gewalt bedroht ist. Die Sicherheit der Person muss stets Vorrang haben gegenüber migrationspolitischen Erwägungen.“

Das Gemeinsame Wort konstatiert eine sich seit Generationen in Deutschland entwickelnde Zuwanderungsgesellschaft, in der der Alltag längst bunt geworden ist: „Menschen, die vor Jahrzehnten als Zuwandernde kamen, und deren Kinder und Kindeskinder sind selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft. Die Frage, ob wir eine vielfältige Gesellschaft wollen, stellt sich daher nicht. Sie ist Realität und es gilt sie zu gestalten und aus der Vielfalt ein starkes, gemeinsames ‚Wir‘ zu entwickeln.“

Kardinal Marx, Landesbischof Bedford-Strohm und Metropolit Augoustinos wenden sich an alle, die sich bei der Interkulturellen Woche engagieren: „Machen Sie Mut zur Begegnung und zum Austausch, damit sich die Menschen in unserem Land besser kennen- und verstehen lernen. In der Begegnung wächst die Kraft, Ablehnung und Ausgrenzung zu überwinden.“ Die hunderttausende Ehrenamtlichen in Kirchengemeinden, Vereinen, spontanen Initiativen und Wohlfahrtsverbänden hätten entscheidend dazu beigetragen, dass sich die „Willkommenskultur“ für Flüchtlinge und Asylbewerber zu einer „Integrationskultur“ weiterentwickelt habe.