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Landes-Caritasdirektor: „Flüchtlingsdebatte verkommt zur reinen Abschieberhetorik“

Landes-Caritasdirektor Prälat Bernhard Piendl fordert eine Versachlichung der Debatte zum Umgang mit Asylsuchenden und Flüchtlingen: "Ich sehe mit großer Sorge eine deutliche Polemisierung und Verengung der Diskussionen. Die Schicksale hinter den Geschichten der Menschen, die bei uns Zuflucht suchen vor Krieg, Zerstörung ihrer Heimat und Bedrohung für Leib und Leben, werden nicht mehr gesehen.

An ihre Stelle tritt zunehmend eine zum Teil unsägliche Rhetorik, die nur noch die Abschiebung in den Mittelpunkt rückt und als einziges Handlungsfeld erscheinen lässt. Hier bräuchte es dringend einen nüchternen Umgang mit der Situation und eine menschlichere Rhetorik, um keine Ängste zu schüren und die Gesellschaft zu spalten. Wichtigstes Augenmerk sollte sein, Menschen in Not zu helfen und jeden, ob sein Asylgesuch nun berechtigt ist oder nicht, menschenwürdig zu behandeln."

In der aktuellen Rhetorik würden Sachverhalte zum Teil nur sehr einseitig oder gar falsch dargestellt, so Piendl: "Ein ablehnender Asylbescheid durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge führt in der Regel zu einer Aufforderung zur Ausreise durch die Ausländerbehörde, kann aber auch die Möglichkeit einer zeitlich befristeten Duldung eröffnen. Zu einer Abschiebung kommt es dann, wenn der abgelehnte Asylbewerber der Ausreiseaufforderung nicht innerhalb der angegebenen Frist nachkommt."

Piendl betonte, dass die Caritas durch die tägliche Arbeit mit Flüchtlingen und Migranten nah an den Schicksalen der Menschen dran sei: "Ziel einer gelungenen Asyl- und Flüchtlingspolitik muss es sein, die Sorgen und Nöte der Menschen ernst zu nehmen, jedes Schicksal individuell zu prüfen und lange Phasen der Unsicherheit für die Betroffenen zu vermeiden. Menschen, die in ihre Heimatländer zurückkehren müssen, sollten darin unterstützt werden, dort so anzukommen, dass sie dort auch bleiben können und möchten."