Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Flüchtlinge als Chance

Viele Arbeitgeber fordern in Zeiten des Fachkräftemangels zu Recht, Flüchtlingen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern.
Das neue Ausbildungsjahr beginnt und 37101 Ausbildungsstellen in Deutschland bleiben unbesetzt. Eine beachtliche Zahl. Gerade im Handwerk fehlen schon bald wichtige Fachkräfte. Dem gegenüber stehen die mehr als 800000 Flüchtlinge, die 2015 nach Deutschland kommen werden. Zwei Jahre zuvor waren es 26000; von ihnen waren nur 179 im ausbildungsfähigen Alter voll erwerbstätig. Viele trockene Zahlen, hinter denen aber eine Botschaft steckt. Die meisten Flüchtlinge sind hochmotiviert, wollen arbeiten, dürfen aber nicht. Stattdessen müssen sie monatelang auf den Ausgang ihres Asylverfahrens warten. Und das, obwohl viele bereits eine gute Ausbildung mitbringen, zehn Prozent sogar einen Hochschulabschluss.    Viele Arbeitgeber fordern in Zeiten des Fachkräftemangels deshalb zu Recht, Flüchtlingen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. Einige Initiativen zeigen, dass die Bundesregierung bereits erste Schritte in diese Richtung unternimmt: Seit kurzem kommen Asylbewerber schneller an einen Praktikumsplatz, weil die Bundesagentur für Arbeit diesem nicht mehr zustimmen muss. Dieser Schritt dauerte oft monatelang. Doch es ist erst ein Anfang. Nicht nur der Staat muss den Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt Steine aus dem Weg rollen – auch die Arbeitgeber brauchen Mut, Ausdauer und Kreativität für diesen Schritt, wenn zum Beispiel Zeugnisse oder Sprachkenntnisse fehlen.    Es wäre gut, wenn Arbeitsmarkt- und Asylpolitik nicht mehr strikt voneinander getrennt werden. Auch wirtschaftlich gesehen bringt eine hohe Zuwanderung Vorteile für unser Land. Rund zwei Milliarden Euro zahlen die in Deutschland lebenden Ausländer pro Jahr in die Sozialkassen. Und dann ist da noch die Bereicherung des eigenen Lebens durch die fremden Sprachen, Traditionen und Kulturen. Wer von einer Willkommenskultur redet, muss auch danach handeln. Es lohnt sich, die vielen Flüchtlinge nicht nur als Problem, sondern auch als Chance zu begreifen.