Es läuft alles reibungslos
Die ersten 48 Flüchtlinge, vorwiegend Familien aus Syrien, der Ukraine, dem Irak und eine Mutter mit ihrem siebenjährigen Kind aus Äthiopien, waren bereits am 13. Oktober aus der Zentralen Aufnahmeeinrichtung Zirndorf ins ehemalige Exerzitienhaus der Erlöserschwestern gekommen. Unter ihnen waren auch drei Großfamilien aus Serbien und dem Kosovo. Weitere Neuankömmlinge werden in Kürze in einem noch herzurichtenden Trakt des Exerzitienheimes untergebracht.
Bislang habe es keine Probleme gegeben, auch nicht bei der Verständigung, sagt der Mann vor Ort von der Regierung von Unterfranken, Bernd Fröhlich. Es laufe alles reibungslos. Die meisten sprächen Englisch, manche sogar leidlich Deutsch. Generalökonomin Canisia Zucker lobt ausdrücklich „die gute Zusammenarbeit mit der Regierung von Unterfranken“.
An Hilfe von außen fehlt es den Erlöserschwestern nicht. Kurz nach Bekanntwerden der Aufnahme von Flüchtlingen, hätten sich zahlreiche Helfer gemeldet, sagt Generalvikarin Hildegard Schneider. Sie sei allen „sehr dankbar“. Sie unterstützten die Flüchtlinge bei allerlei Fragen, auch begleiteten sie beispielsweise bei Arztbesuchen.
Was den Tagesbalauf anbelangt, mache sich vor allem bei den Männern etwas Langeweile breit. So sehen sie es als willkommene Abwechslung, beim Herrichten neuer Zimmer für Ankömmlinge zu helfen. Der Tagesbalauf ist penibel geregelt: Zwischen acht und neun Uhr gibt es Frühstück, zwischen 11.30 und 12.30 Uhr Mittagessen; die Mahlzeiten werden im historischen Speisesaal des Exerzitienhauses eingenommen.
Das Abendbrot wird bereits im Anschluss ans Mittagessen an die Flüchtlinge ausgegeben. Das Vesperpaket besteht aus Brot, Aufstrich und Obst. „Für die Kinder haben wir auch immer etwas Süßes dabei“, lacht eine Schwester. Neben einem Zimmerschlüssel besitzt jeder Flüchtling beziehungsweise jede Flüchtlingsfamilie auch einen Hausschlüssel.
Wie lange die Flüchtlinge in der „Notunterkunft Kloster“ bleiben, weiß keiner so recht zu sagen. Zwischen sechs bis acht Wochen, heißt es in offiziellen Verlautbarungen.
Matthias Risser