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Einblicke in eine fremde Welt

Neue Einblicke in bisher fremde Seiten des orientalischen Verständnisses von Familie hat eine gemeinsame Veranstaltung des Fortbildungsinstituts (fbi) der Diözese Würzburg und des Kreiscaritasverbands Rhön-Grabfeld am Samstag, 14. April, geliefert.

Bad Königshofen (POW) Im Haus Sankt Michael in Bad Königshofen referierten Bildungsreferentin Dr. Monika Berwanger vom Fortbildingsinstitut und Osama Albernawi, syrischer Integrationshelfer aus Würzburg, vor Ehrenamtlichen aus Helferkreisen oder Caritas-Paten

Albernawi, der vor zwei Jahren mit seinen Eltern und Geschwistern aus Syrien nach Deutschland geflüchtet ist, stellte eine orientalische Familie am Beispiel seiner eigenen vor. Sehr anschaulich und offen erklärte er die vorgeschriebenen Regeln einer islamischen Familie und die Konflikte, die durch das Leben hier in Deutschland zwangsläufig entstehen. Dazu zeigte er einige Videos von Familienfesten, Geburtstagen, Fotos von den Häusern in seiner Heimat oder einen Ehevertrag, der für seine Schwester aufgesetzt wurde. Durch das Leben in Deutschland komme es oft zu Konflikten mit den religiösen Traditionen.

So schilderte er die Probleme seiner jüngsten Schwester mit der Mutter, da diese sich entschieden hat, das Kopftuch, den Hijab nicht zu tragen. Als ältester Sohn habe er, wie es die muslimische Religion und Tradition verlangten, die Verantwortung für die ganze Familie zu tragen. Da stoße er in seinem alltäglichen Leben in Deutschland als Student der Physik an der Universität Würzburg oft an Grenzen.

Albernawi zeigte zur Verdeutlichung der Schwierigkeiten vieler muslimischer Mädchen den Dokumentarfilm „Ehre, Stolz, Scham – Islam im Kiez“ von Margarethe Steinhausen. Der Film stellt in Berlin lebende Musliminnen und die Arbeit des MaDonna-Mädchentreffs für Gleichberechtigung und Integration vor. „MaDonna Mädchenkult.Ur e.V.“ ist ein selbstständiger, weltanschaulich und politisch unabhängiger Verein zur Wahrung der Menschenrechte. Sozialarbeiterin Gabi Heinemann gibt dort jungen Mädchen und Frauen aus türkischen oder arabischen Familien Hilfestellungen für ein selbstbestimmtes Leben in Deutschland.

Nachdem am Ende alle Fragen beantwortet und eine rege Diskussion stattfand, dankte Elke Storch vom Fachdienst Gemeindecaritas den beiden Referenten. „Durch solche Veranstaltungen werden Toleranz und Offenheit in unserer Gesellschaft gefördert und Integration kann gelingen“, sagte sie.

Wer weitere Fragen zum Thema hat oder sich ehrenamtlich engagieren möchte: Caritasverband für den Landkreis Rhön-Grabfeld, Elke Storch, Gemeindecaritas, Telefon 09771/611623, Fax 09771/611633, E-Mail elke.storch@caritas-nes.de.

(1718/0409; E-Mail voraus)

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