Würzburg, August 2015

Liebe Mitchristen in der Diözese Würzburg!

Sommerzeit ist für viele Menschen Urlaubszeit. Wir packen unsereKoffer und fahren in die weite Welt, z. B. auf ferne Inseln, ans Meer oder indie Berge. Wir gönnen uns Ruhe und Erholung, machen eine Pause. Für die vielenFlüchtlinge gilt das nicht. Sie nehmen Gefahren für Leib und Leben auf sich, umihre Heimat in den Kriegs- und Krisenregionen dieser Welt zu verlassen. Siesehnen sich nicht nach Wohlstand, sondern nach Frieden und Sicherheit, wünschensich eine lebenswerte Zukunft und setzen alle Hoffnungen auf Europa.

In steigender Zahl sind auch Minderjährigeauf der Flucht. Aus eigenem Antrieb oder von ihren Familien in letzterVerzweiflung geschickt, schlagen sie sich, ausgehend von Syrien undAfghanistan, dem Sudan und Eritrea bis nach Deutschland durch. Viel Leid habensie dabei erfahren und nicht selten miterleben müssen, wie andere Flüchtlingeauf dem langen Weg in die ersehnte Freiheit ausgenutzt und missbraucht wurdenoder gar ums Leben kamen.

„Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“,wie sie in der Amtssprache genannt werden, brauchen besondere Zuwendung undFürsorge. Sie sollen nicht in großen Gemeinschaftsunterkünften einquartiertwerden, sondern unterstehen der Kinder- und Jugendhilfe. Die Kirche vonWürzburg und ihre Caritas leisten auf diesem Gebiet bereits an mehreren Ortenvielfältig wertvolle Arbeit.

Ich bin unseren Erlöserschwestern zutiefstfür ihr Engagement dankbar. Seit November 2014 haben sie ihr Kloster in derEbracher Gasse für Flüchtlinge und Asylbewerber geöffnet und kümmern sich mitunermüdlichem Einsatz um die Familien. Ihr großes Haus in Lülsfeld, lange Zeitals Kloster und Bildungsstätte genutzt, stellen sie nun für minderjährige Flüchtlingezur Verfügung. Ein geplanter Verkauf der Immobilie wurde eigens verschoben; dieWeitergabe der Möbel an andere Hilfsprojekte zurück gestellt. Alles istvorbereitet, um etwa 30 jungen Menschen das Ankommen in einer für sie fremdenKultur zu erleichtern.

Liebe Schwestern und Brüder! Wenn ich michheute mit diesem Aufruf an Sie wende, dann mit der dringenden Bitte umUnterstützung im geschilderten Anliegen. Unsere Caritas als Trägerin dieserEinrichtungen stößt neben den anderen Maßnahmen im Bereich der Flüchtlinge undAsylbewerber an ihre personellen Grenzen. Entscheidend wichtig für das konkreteAngebot in Lülsfeld sind couragierte und ambitionierte Mitarbeiterinnen undMitarbeiter, Sozialpädagogen, Erzieher und Lehrer, die sich der Herausforderungstellen, den jungen Menschen Sicherheit und Halt zu geben.

Als Leitwort für das Jahr 2015 habe ich fürdie Kirche von Würzburg das Wort Jesu ausgewählt „Ich will bei dir zu Gastsein“. Ich danke allen, die sich dem Anspruch stellen und anderen, besonders aberden jungen Flüchtlingen, Gastfreundschaft bei uns gewähren. „Vergelt’s Gott“sage ich für alle Bereitschaft, beim Angebot für unbegleitete minderjährigeFlüchtlinge mitzuarbeiten – in Lülsfeld und wo immer wir uns als Kirche dieserAufgabe stellen.

Dr. Friedhelm Hofmann

Bischof von Würzburg

Weitere Informationenfinden Sie über die Stellenbörse der Homepage des DiözesancaritasverbandesWürzburg. Mit Ihrer Bewerbung können Sie sich direkt an denCaritasverband für die Diözese Würzburg wenden:

Caritasverband für dieDiözese Würzburg e. V.

Personalabteilung

Franziskanergasse 3

97070 Würzburg

0931/386 66 740

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