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Auf Fremde zugehen

Bischof Hofmann spricht sich in Weihnachtspredigt gegen Ausländerfeindlichkeit aus – Festliche Gottesdienste im Kiliansdom

Würzburg (POW) Für ein Zugehen auf Fremde und Flüchtlinge hat sich Bischof Dr. Friedhelm Hofmann an Weihnachten ausgesprochen. „Hass, Intoleranz, Ausländerfeindlichkeit und Brutalität haben nichts mit der Weihnachtsbotschaft zu tun“, sagte er in der Christmette in der Heiligen Nacht im Würzburger Kiliansdom. Aus dem Weihnachtsgeschehen heraus seien Christen geradezu verpflichtet, diejenigen willkommen zu heißen und deren Not zu lindern, die aus den Krisengebieten der Welt als Flüchtlinge nach Deutschland kommen und um Asyl nachsuchen. „In der Wehrlosigkeit des Kinds von Betlehem begegnet uns der Gott der Liebe, der sich uns bis in die letzte Konsequenz hinein ausliefert. Gott setzt darauf, dass wir sein Liebesangebot ernst nehmen, tätig werden und Ungerechtigkeit, Hass und Sünde weglieben.“

Es sei eine Binsenweisheit zu sagen, die Menschen lebten heute in einer gefährdeten Welt, sagte der Bischof in seiner Predigt. Die Gottesdienstbesucher seien jedoch nicht gekommen, um über das Elend in der Welt zu klagen. „Warum also sprechen wir von einer Heiligen Nacht? Weil wir nicht an die Geburt irgendeines Menschenkinds in dieser Welt erinnern, sondern weil dieses unscheinbare, hilflose Kind Gottes Sohn ist und in uns geboren werden will.“ Schon im Alten Bund hätten die Propheten unermüdlich darauf hingewiesen, dass eines Tages der Erlöser geboren werde.

Die biblischen Texte, die in der Christmette vorgetragen wurden, „sprechen davon, dass die Erfüllung dieser Sehnsucht in dem Kind von Betlehem eingetreten ist. Aber warum wird dies so schwer erkannt?“. Staunend blieben die Menschen vor der Menschwerdung Gottes stehen, ohne sie letztlich verstehen zu können. „Wir bleiben fassungslos vor dem Worte Jesu an Philippus stehen: ‚Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.‘“ Ebenso erstaunt hören laut Bischof Hofmann die Menschen die Konsequenz aus dieser Selbstoffenbarung, die der Evangelist Matthäus so beschreibt: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Das Kind von Betlehem sei für jede und jeden Einzelnen geboren worden, betonte Bischof Hofmann. „So ist diese Heilige Nacht eine Herausforderung an uns. Nehmen wir sie an?“

Am ersten Weihnachtstag unterstrich der Bischof in seiner Predigt, dass Weihnachten die Sehnsucht in zwei Richtungen offenbare: „Die Sehnsucht Gottes nach uns und unsere Sehnsucht nach Gott. Wir müssen uns nur von Gott finden lassen.“ Gott liefere sich in seiner Menschwerdung an die Menschheit aus. Jesus stirbt als verspotteter König der Juden am Kreuz. „Aber dieser Weg Gottes zu uns ist unumkehrbar. Spüren wir seine unermessliche Sehnsucht nach uns, die das zulässt, was alles geschehen ist und auch heute geschieht? Und denken wir daran, dass nach dem Karfreitag der Ostersonntag, der Tag der Auferstehung von den Toten kam?“

Die Krippenfigur des Christkinds bleibe eine Visualisierungshilfe, um sich dieses Geschehens bewusst zu werden. „Im Tabernakel aber bleibt Christus durch die Weltzeit real gegenwärtig. Dieses Geheimnis seiner Gegenwart bleibt damit aber auch ein Anruf an uns, sich dieser Wirklichkeit zu stellen.“

Für die musikalische Gestaltung sorgten in der Christmette die Domsingknaben und Bläser unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid mit Fridolin Limbachers Turmbläsermesse. Beim Pontifikalamt zum Hochfest der Geburt Christi erklang Joseph Haydns „Missa Sancti Nicolai“, dargebracht von Domchor, Solisten sowie Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters unter der Leitung von Domkapellmeister Schmid. Domorganist Professor Dr. Stefan Schmidt spielte die Orgel.

Das Ende des Jahres begeht Bischof Hofmann am Silvestertag, 31. Dezember, um 17.30 Uhr mit einem Pontifikalamt zum Jahresschluss im Kiliansdom. Dabei wird er in seiner Jahresabschlusspredigt eine Bilanz des Jahres 2014 ziehen, auf wichtige kirchliche Ereignisse eingehen und auch einen Blick auf das kommende Jahr richten. Von 23 bis 24 Uhr gestaltet der Bischof das Schwellengebet im Neumünster mit.

mh (POW)

(0115/0019; E-Mail voraus)

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