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Vorbehaltlos auf Menschen zugehen

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann gibt neuem Diözesanrat Konzilsdokument mit auf den Weg – Vorsitzender Karl-Peter Büttner: Lautstark und entschieden gegen aktive Sterbehilfe auftreten – Große Hilfsbereitschaft in Gemeinden für Flüchtlinge und Asylbewerber – Willkommenskultur schaffen

Würzburg (POW) Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Würzburg hat sich bei seiner Vollversammlung am Freitagnachmittag, 17. Oktober, im Exerzitienhaus Himmelspforten neu konstituiert. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann rief die rund 100 Delegierten aus den 20 Dekanaten und aus den katholischen Organisationen im Bistum Würzburg auf, als Christen vorbehaltlos auf die Menschen von heute zuzugehen und das zu teilen, was die Menschen bewege. Diözesanratsvorsitzender Karl-Peter Büttner forderte die Katholiken auf, lautstark und entschieden gegen aktive Sterbehilfe aufzutreten. In der Aussprache bewegte die Delegierten vor allem die Situation der Flüchtlinge, die derzeit nach Deutschland kommen. Es gebe eine große Hilfsbereitschaft in den Pfarreien. Wichtig ist für Bischof und Diözesanrat, eine Willkommenskultur für Flüchtlinge und Asylbewerber zu schaffen.

In seinem Wort an die Delegierten richtete Bischof Hofmann den Blick auf die Pastoralkonstitution „Freude und Hoffnung“ des Zweiten Vatikanischen Konzils, dessen Abschluss sich im kommenden Jahr zum 50. Mal jährt. Die Eingangsworte des Konzilsdokuments gab er dem neuen Diözesanrat als Programm für die Arbeit in dieser Amtsperiode mit auf den Weg. Grundlegend sei dabei die Blickrichtung von den Menschen der heutigen Zeit her. Nicht die Kirche gebe vor, worüber die Menschen froh oder traurig sein sollten oder dürften, was ihnen Angst oder Hoffnung mache. Kirche wolle von den Lebenserfahrungen der Menschen ausgehen. „Hier setzt unser Denken, unser Tun und Handeln als Christen an. Nicht wir sollen vorgeben, wie die Menschen denken und fühlen, sondern wir teilen das aus dem eigenen Glauben heraus, was die Menschen bewegt. Diesen Glauben bieten wir den Menschen an“, betonte der Bischof.

Eine Herausforderung heutiger Zeit ist für den Bischof die Situation der Familien. Gelingendes Leben in den Familien, aber auch der Umgang mit Brüchen und Problemen müsse alle Christen angehen. Wichtig sei auch der Blick für das Weltgeschehen. In den Bistumspartnerschaften mit Mbinga/Tansania und Óbidos/Brasilien würden die Katholiken der Diözese Würzburg erfahren, wie Menschen in einer völlig anderen pastoralen Situation ihren Glauben lebten. Gleichzeitig drängten Flüchtlinge aus den Krisengebieten nach Deutschland. Die Problematik der Flüchtlinge und Asylbewerber habe bereits jetzt in Kirche, Gemeinden und Gemeinschaften eine große Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Die Kirche sei hier zur tätigen Nächstenliebe aufgerufen und herausgefordert. „Flüchtlinge offen aufzunehmen ist ein Gebot der Stunde.“

Weiter sprach der Bischof den Dialogprozess im Bistum an. Es gehe um zukunftsweisende Ideen und Projekte, wie Kirche heute den Glauben den Menschen nahebringen könne. Jungen Menschen gelte es Mut zu machen, ihre Berufung zu finden. „Wir brauchen Priester, Diakone, Ordensleute, Pastoral- und Gemeindereferentinnen und -referenten, die unsere Seelsorge heute weitertragen und mit den Gläubigen vor Ort der Kirche ein Gesicht geben“, unterstrich Bischof Hofmann. Mit Vorsitzendem Büttner mahnte der Bischof den Einsatz für das Leben vom Anfang bis zum Ende an. „Wir werden auch in Zukunft für das ungeborene Leben, für die Rechte von Kindern und Familien, aber auch für einen würdigen Umgang mit Sterbenden und gegen eine direkte Beihilfe zum Tod unsere Stimme erheben müssen.“

Büttner betonte, die Unterstützung der Selbsttötung dürfe niemals eine Alternative zum notwendigen flächendeckenden Ausbau der Hospizbegleitung und Palliativversorgung sein. Entsetzt zeigte sich der Vorsitzende über das Morden der terroristischen Dschihadisten. Christen stünden vor nicht einfach zu beantwortenden Fragen wie den Einsatz von Waffengewalt und der Lieferung von Waffen. Größtmögliche humanitäre Hilfe sei ohne Zweifel das Gebot der Stunde. Dankbar sei er für das vielfältige kirchliche Engagement für Flüchtlinge und Asylsuchende, sagte Büttner. Gerade in Unterfranken sei vermehrt eine Willkommenskultur festzustellen und Solidarität anzutreffen.

Zu Beginn der Vollversammlung richtete Bischof John C. Ndimbo aus dem Partnerbistum Mbinga ein Grußwort an die Delegierten. Der Gast aus Tansania wies darauf hin, dass die Kirche von den vielen kleinen Gemeinschaften vor Ort lebe. Dem Diözesanrat legte er nahe, mitzusorgen, dass Kirche wachse. Büttner dankte allen, die in den vergangenen 25 Jahren zum Gelingen der Partnerschaft mit Mbinga beigetragen hätten. Jetzt solle sich der Diözesanrat einbringen, dass die Erweiterung der Zweierpartnerschaft auf die Diözese Óbidos zu einem nachahmenswerten Erfolgsmodell für andere werde.

Im Mittelpunkt der Vollversammlung standen am Samstag, 18. Oktober, die Wahlen der Vorsitzenden, der Vorstandsmitglieder sowie der Vertreter in den verschiedenen Gremien der Diözese sowie auf Landes- und Bundesebene.

bs (POW)

(4314/1029; E-Mail voraus)

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