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„Stimme für die, denen die Kraft fehlt“

Bayerische Ordensoberinnen und -obere fordern menschenfreundlicheres Engagement für Flüchtlinge – Offener Brief an Ministerpräsident Horst Seehofer – Zahlreiche Unterzeichner aus dem Raum Unterfranken

Würzburg/München (POW) Ein menschenfreundliches Engagement der Politik für Flüchtlinge haben am Mittwoch, 11. November, 45 bayerische Ordensoberinnen und -obere in einem offenen Brief an Ministerpräsident Horst Seehofer angemahnt. Zu den Unterzeichnern gehören auch die Verantwortlichen von 16 Ordensgemeinschaften aus dem Bistum Würzburg. „Als Ordensleute kennen wir nicht nur viele Geflüchtete und setzen uns für sie ein. Wir sehen uns auch gedrängt, unsere Stimme für sie zu erheben, denen aufgrund der traumatischen Erfahrungen auf der Flucht und den vermehrt auch in unserem Land besorgniserregenden Stimmungen die Kraft fehlt, sich zu Wort zu melden“, heißt es in dem Schreiben.

Eindringlich bitten die Ordensvertreter Seehofer, von einer Rhetorik Abstand zu nehmen, die Flüchtlinge in ein schlechtes Licht stelle. „Wir plädieren vielmehr dafür, in den politischen Debatten und Entscheidungen die Geflüchteten zuerst als Mitmenschen zu sehen, die als Schwestern und Brüder zu uns kommen und unsere Solidarität brauchen.“ Deutlich sprechen sich die Unterzeichner des Briefs gegen Transitzonen und Auffanglager aus. „Nur die Einzelfallprüfung entspricht dem Grundgedanken unseres deutschen Asylrechts.“

Außerdem bitten sie Seehofer, sich dafür einzusetzen, dass die Westbalkanstaaten Bosnien, Serbien, Mazedonien, Albanien, Kosovo und Montenegro nicht mehr als „sichere Herkunftsstaaten“ deklariert werden. Dort drängten immer noch Willkürherrschaft und die Unterdrückung von Minderheiten Menschen aus Angst zur Flucht. Außerdem ist es nach Ansicht der Ordensleute wichtig, auf allen Ebenen von Politik und Gesellschaft Regelungen zu finden, die es den Flüchtlingen erlauben, möglichst schnell für sich und Deutschland an einer menschenwürdigen Zukunft zu bauen. Das betreffe zum Beispiel Schulen, Universitäten und Handwerkskammern.

Abschließend appelliert das Schreiben an Ministerpräsident Seehofer, die Kräfte in der Gesellschaft zu stärken, die in der jetzigen Situation eine Pflicht zum Handeln und eine Chance sehen, einen Maßstab von Menschlichkeit aufzurichten, der auf Solidarität und dem Einsatz für Benachteiligte fußt. „Darin kann unseres Erachtens die Basis gelegt werden für eine friedliche, solidarische und auch die Benachteiligten integrierende Gesellschaft.“

Folgende Ordensoberinnen und -obere aus Unterfranken haben den Brief an Ministerpräsident Seehofer unterzeichnet: Pater Alfons Tony, Provinzial der Bayerisch-Deutschen Provinz der Augustiner, Schwester Professor Dr. Mariam Schambeck (Würzburg) von den Franziskanerinnen, Schwester Katharina Merz, Oberin des Würzburger Konvents der Ursulinen, Schwester Dr. Katharina Ganz, Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, Marie Jeanne Poos (Bad Kissingen), Regionalleiterin der Deutschen Region des Säkularinstituts der Gemeinschaft der Missionshelferinnen, Schwester Christiane Sartorius (Neustadt am Main), Provinzpriorin der Fränkischen Provinz der Missionsdominikanerinnen, Schwester Petra Car, Provinzleitung der Kreuzschwestern Gemünden, Schwester Hedwig Mayer (Würzburg), Priorin der Gemeinschaft der Augustinusschwestern, Benediktinerabt Michael Reepen von der Abtei Münsterschwarzach, Schwester Rita-Maria Käß (Würzburg), Generaloberin der Ritaschwestern, Bruder Bernhardin M. Seither (Würzburg), Provinzialminister der Franziskaner-Minoriten, Schwester Monika Edinger (Würzburg), Generaloberin der Erlöserschwestern, Schwester Regina Dwornitzak (Bad Kissingen), Generaloberin der Elisabetherinnen, Schwester Ancilla Bulowski, Priorin der Karmelitinnen in Rödelmaier, Pater Michael Maß (Würzburg), Provinzial der Deutschen Provinz der Kongregation der Missionare von Mariannhill, sowie Schwester Heidrun Schörk (Schwanberg), Priorin der Communität Casteller Ring. 

mh (POW)

(4715/1167; E-Mail voraus)